Der Wonnemonat Mai

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Der Wonnemonat Mai, wie er so schön im Volksmund genannt wird, hielt für die Bernsbacher Musikanten wieder ein besonderes Schmankerl bereit. Gestartet sind wir traditionsgemäß am 30.04.17 mit dem Lampionumzug zum Hexenfeuer. Am nächsten Vormittag gab es dann unseren jährlichen Frühschoppen. Ungefähr zweieinhalb Stunden brachten wir einen bunten Blumenstrauß bekannter Melodien zu Gehör, den unser Musikantenschinder gebunden hatte. Jana Riedel führte durchs Programm. Und viele fleißige Helfer sorgten dafür, dass auch das leibliche Wohl unserer zahlreichen Gäste nicht zu kurz kam. In Gedanken war der eine oder andere aber bestimmt schon beim nächsten Wochenende, das dann ganz schnell da war. Am 06.05.17 ging es nämlich wieder einmal nach Markt Erlbach. Eine nunmehr 10-jährige Freundschaft zwischen unseren Kapellen sollte zünftig gefeiert werden. Um 8.00 Uhr begann für 54 Bernsbacher Musikanten, deren Verwandte und Freunde die Reise in zwei Bussen nach Bad Windsheim, wo wir zu Kaffee und Kuchen in einer heilpädagogischen Tagesstätte erwartet wurden. Da der Kapellenchef und seine Frau in dieser Einrichtung arbeiten, war auch ein interessanter Rundgang möglich. Danach ging es zum Freilandmuseum. In einer zweistündigen Führung konnten wir viel über das frühere Landleben erfahren. Musikalische Umrahmung gab es im Eingangsbereich auch, und zwar sehr laut und schief. Danach suchten wir das Hotel „Riesengebirge“ auf, dass sich in Neuhof an der Zenn befindet. Hier sollten wir einen Teil der Nacht verbringen. Zum Umziehen bzw. Frischmachen blieb leider wenig Zeit, da wir ja gegen 19.00 Uhr in Eschenbach im Wirtshaus „Wick“ zum Feiern erwartet wurden Deshalb war halb 7 Treff an den Bussen angesagt. Leider kennt eine Familie die Uhr noch nicht. Daran müssen wir noch arbeiten. In einem großen Saal waren schon viele Leute versammelt, als wir eintrafen. Die Kapellenmitglieder von Erlbach hatten natürlich auch ihre Frauen und Freunde mitgebracht. Das war vielleicht ein Stimmengewirr! Als dann jeder einen Platz gefunden hatte, eröffnete Reinhard Bub kurz den Abend, bevor sich alle stärken konnten. Nun folgte der offizielle Teil, bei dem einige Leute zu Wort kamen. Reinhard Bub hatte zum Beispiel einen Wimpel für unsere Kapelle anfertigen lassen, den er feierlich überreichte. Von Addi Schilling erfuhren alle noch einmal, wie es zur Freundschaft zwischen unseren Kapellen kam. Im Januar 2007 fand eine Versammlung statt. Dort beschloss man, eine Partnerkapelle in Schwarzenberg und Umgebung zu suchen. Dabei wurde Kontakt zu den Bernsbachern über Burkhard Röder aufgenommen. Bereits im selben Jahr kam es zum ersten Besuch der Erlbacher in Bernsbach, bei dem es unter anderem ins Bergwerk ging. Und dort, gestand er uns, gab es bei manch einem Musiker Tränen, als die Bernsbacher in der Umgebung den Steiger spielten. Insgesamt gab es 8 gegenseitige Besuche in den 10 Jahren. Unter anderem feierten die Kapellen 3 Kapellenjubiläen gemeinsam. Bürgermeisterin Dr. Birgit Kreß sprach auch kurz und erwähnte, dass sie erst vor kurzem im Erzgebirge unterwegs war und dabei an einem Abzweig nach Bernsbach vorbeikam. Unser Kapellenchef Andreas erwähnte noch einmal die beiden ehemaligen Landräte Addi Schilling und Karl Matko als die beiden „Väter“ der Freundschaft. Und er hatte natürlich auch ein Geschenk für die Erlbacher: einen tollen erzgebirgischen  Schwibbogen, in dem beide Kapellennamen zu sehen sind. Der soll einen Ehrenplatz in Erlbach bekommen und kam sehr gut an. Es ist aber auch ein Schmuckstück! Zum Abschluss seiner Rede gab es ein lautes „Gut Klang“, wie üblich in dreifacher Ausführung. Reinhard Bub war dann sehr gerührt und kündigte eine Bildershow zur Kapellenfreundschaft an, die alle in Erinnerungen schwelgen ließ. Es gab wohl auch für die Bernsbacher Exemplare. Und dann kam unser Lothar! Er erinnerte auf seine Weise an 2007, an das erste gemeinsame Konzert. Und er hatte sogar noch die Programme beider Kapellen! Das ist halt unser Lothar! Gemeinsam wurden damals: Gruß an Kiel; Grüß Gott, ihr Freunde; Ambosspolka und Böhmischer Traum gespielt. Und natürlich hatte er auch einige Schoten parat, die leider nicht jeder verstand. In einem Umschlag übergab Lothar an Addi dann noch Bilder-CDs und Mitteilungsblätter aus unserer Heimat, in denen beide Kapellen vorkamen. Nun folgte der gemütliche Teil des Abends. Reinhard Bub und zwei andere (darunter ein Pfarrer) spielten zum Tanz auf. Gegen 23.00 Uhr gab es für die Bernsbacher die Ansage, ihre Instrumente zu holen. Dann spielten wir auf und einige von den Erlbachern gesellten sich zu uns, fast wie voriges Jahr am Spiegelwaldturm. Gegen 1 Uhr wollten die Busfahrer zurückfahren. Alle waren pünktlich und los ging es. Wir hatten viel Spaß! Zum Glück dauerte die Rückfahrt zum Hotel viel länger als die zur Gaststätte. Nur leider sah man im Dunkeln nichts von der herrlichen Landschaft. Aber unser Lothar, der von Andreas das Blumenbouquet zum Halten bekam, musste lange mit diesem aushalten. Na, und die letzte Reihe hatte so ihre liebe Not mit dem Wimpelständer. Nur gut, dass Roy Black-Melodien die richtige Umrahmung für alles lieferten. Wir fanden es toll! Am Sonntag konnten sich alle bei einem reichhaltigen Frühstücksbüfett mit sehr freundlichem und lustigem Personal stärken, bevor es mit den Bussen nach Erlbach ging. Dort bauten beide Kapellen auf, um ab halb 12 ein Platzkonzert zu geben. Leider war das Wetter nicht so gut wie am Vortag, aber es regnete nicht. Wir spielten abwechselnd und auch gemeinsam. Und unserem Publikum, das dank einer Sperrung mitten auf der Straße saß, gefiel es sehr gut. Natürlich war der Steigermarsch der letzte Titel, den beide Kapellen gemeinsam spielten. Zum Abschluss waren wir noch ins Bürgerhaus in den Probenraum der Erlbacher eingeladen, um uns für die Heimreise zu stärken. Es gab Deftiges vom Grill und Kuchen. Nach einer Verabschiedung mit dem Versprechen, sich bald wieder zu treffen, fuhren wir gegen 15.00 Uhr heim. Es war ein tolles Wochenende, halt passend zum Wonnemonat Mai! Ein großes Dankeschön an alle Erlbacher, die dieses Jubiläum so liebevoll vorbereitet haben. Leider war es wieder viel zu kurz.

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